Wenn die Venen nachgeben

Sie leiden unter krankhaft veränderten Venen? Damit stehen Sie nicht allein da. Krampfadern und Co. sind ein weit verbreitetes Problem. Erfahren Sie hier, was man selbst gegen Venenleiden tun kann und wann man ärztliche Hilfe einholen sollte.
Etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland entwickelt im Lauf seines Lebens Krampfadern (Varizen). Dabei sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer und das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Krampfadern entstehen, wenn der Rückfluss des Blutes über die oberflächlichen Venen hin zum Herzen gestört ist. Aufgrund des erhöhten Drucks leiern die Venenwände mit der Zeit aus und es entstehen Aussackungen, die an der Hautoberfläche sichtbar werden. Im Vergleich zu Krampfadern sind bei Besenreisern diese Veränderungen weniger stark ausgeprägt. Unter krankhaft veränderten Venen, die je nach Schweregrad keine Beschwerden bis hin zu gefährlichen Komplikationen wie eine Thrombose verursachen, leiden Schätzungen zufolge zwischen 50 und 80 Prozent der Erwachsenen.
Welche Symptome gibt es?
Typische Symptome sind unter anderem schwere oder geschwollene Beine, vor allem an den Knöcheln. Sie sind meist Ausdruck von Wasseransammlungen (Ödemen) in den Beinen. Darüber hinaus können Schmerzen, Juckreiz, Spannungsgefühl und Hautausschläge im betroffenen Bereich sowie nächtliche Wadenkrämpfe auftreten. Die Beschwerden nehmen in der Regel bei warmen Temperaturen und nach längerem Sitzen oder Stehen zu. Im fortgeschrittenen Stadium können krankhaft veränderte Venen zu Blutungen, Geschwüren (Ulzera), Venenentzündung (Phlebitis), Thrombosen in den tiefen Venen und Lungenembolien führen. Wann zum Arzt? Selbst wenn sie keine körperlichen Beschwerden hervorrufen, sind Krampfadern und Besenreiser für viele Menschen ein kosmetisches Problem. Je nachdem um welches Venenleiden es sich handelt und wie stark es ausgeprägt ist, stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, deren Kosten teilweise von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Diese umfassen unter anderem Kompressionsstrümpfe, eine operative Entfernung sowie einen Verschluss der Venen durch Hitze (Thermoablation) oder chemische Verödung (Sklerotherapie). Für eine ausführliche Beratung lassen Sie sich am besten an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Gefäßchirurgie oder Phlebologie überweisen. Neben einer körperlichen Untersuchung kann eine Ultraschalluntersuchung (Duplexsonografie) dabei helfen, das Venenleiden genauer zu beurteilen sowie die infrage kommende(n) Behandlung(en) zu finden.
Eine umgehende ärztliche Abklärung von Krampfadern sollte erfolgen, wenn eines der folgenden Anzeichen auftritt:
- Starke Schmerzen oder Schwellungen in den Beinen
- Gerötete und erwärmte Venen
- Hautausschlag im betroffenen Bereich
- Geschwüre bzw. offene Wunden um den betroffenen Bereich, die nicht auf eine Verletzung zurückzuführen sind oder mehr als zwei Wochen bestehen bleiben
- Blutungen aus den Krampfadern oder im betroffenen Bereich
Wie Venengesundheit fördern?
Die sogenannte „Muskel-Venen-Pumpe“ unterstützt den Rückfluss des Blutes zum Herzen. Sie wird aktiv, wenn sich die Muskeln in den Beinen an- und entspannen. Deshalb hilft regelmäßige Bewegung dabei, Venenleiden vorzubeugen. Neben spezieller Venengymnastik bieten sich Sportarten wie Yoga, Schwimmen und Wandern an, um die Muskel-Venen-Pumpe zu aktivieren. Langes Sitzen und Stehen wirken dahingegen kontraproduktiv. Wer bereits unter Krampfadern leidet, tut gut daran, die Beine im Liegen so oft wie möglich hochzulagern. Auch das Tragen von hohen Absätzen sowie das Übereinanderschlagen der Beine kann sich negativ auf die Venenfunktion auswirken. Einen positiven Einfluss hat hingegen das Barfußlaufen auf unterschiedlichen Untergründen.
Besonders geeignet zur Vorbeugung von Venenleiden sind darüber hinaus Wechselduschen und Kneipp-Güsse. Für einen Schenkelguss nach Kneipp gehen Sie wie folgt vor:
- Dafür sorgen, dass Füße zu Beginn warm sind.
- Warmes Wasser (ca. 36 bis 38 Grad) vom kleinen Zeh über die Außenseite des Beines und das Becken bis zur Leistengegend führen und dort einige Sekunden innehalten.
- Wasserstrahl horizontal zur Rückseite führen und auch hier kurz innehalten.
- Wasserstrahl wieder nach vorne und über die Beininnenseite nach unten bis zum großen Zeh führen.
- Gleichen Ablauf auf der anderen Seite wiederholen.
- Beide Fußsohlen kalt abduschen.
- Körper durch entsprechende Kleidung, Bewegung und/oder eine sanfte Massage wieder ausreichend erwärmen.
Achtung: Menschen mit akuten Nieren- oder Blasenbeschwerden sowie arteriellen Durchblutungsproblemen sollten lieber auf den Schenkelguss verzichten.
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