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Thrombose – die unterschätzte Gefahr

Das Wort „Thrombus“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Klumpen oder Pfropf. In der medizinischen Sprache wird es als Fachbegriff für Blutgerinnsel benutzt. Wenn ein solches Gerinnsel ein Blutgefäß verstopft, spricht man von Thrombose. Diese gilt als Notfall! 

Eine Thrombose kann sich in allen Gefäßen des Körpers entwickeln, sowohl in den Arterien als auch den Venen. 

Arterielle Thrombose

Arterienthrombosen entstehen in der Regel durch Arterienverkalkung (Atherosklerose). Dabei bilden sich Ablagerungen an den Gefäßwänden und behindern oder blockieren den Blutfluss. Es drohen Schlaganfall und Herzinfarkt. 

Venöse Thrombose

Man unterscheidet zwischen oberflächlichen und tiefen Venenthrombosen. Die oberflächliche Form ist nicht lebensgefährlich und entsteht meist aus Krampfadern. Sie kann sich aber auch zu einer tiefen Venenthrombose weiterentwickeln. Bei einer tiefen Venenthrombose (TVT) verstopfen die großen Venen, die zum Herzen führen. Die TVT tritt meist in den Beinen, gefolgt vom Becken auf und gilt als dritthäufigste akut auftretende Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die tiefe Venenthrombose ist sehr gefürchtet: Löst sich ein Thrombus von der Gefäßwand, kann er zur Lunge wandern und dort die Gefäße verschließen. Eine solche Lungenembolie ist lebensgefährlich! An ihren Folgen sterben allein in Deutschland jedes Jahr rund 40.000 Menschen. 

Was begünstigt die Entstehung einer TVT?

Ein tiefe Venenthrombose kann entstehen, wenn beispielsweise das Blut in einer Vene zu langsam fließt. Häufig ist dafür Bewegungsmangel oder Bettlägerigkeit infolge von Krankheit oder Verletzungen verantwortlich. Auch langes Sitzen kann dazu führen, dass sich das Blut staut. Außerdem können Blutgerinnungsstörungen die Bildung eines Thrombus begünstigen. Das gilt auch für größere chirurgische Eingriffe, da der Körper aufgrund des großen Blutverlusts vermehrt Gerinnungsfaktoren ausschüttet. Weitere Risikofaktoren sind ein höheres Lebensalter (ab ca. 60 Jahre), familiäre Veranlagung, frühere Thrombose, Übergewicht, Rauchen, ein veränderter Hormonhaushalt (z.B. Schwangerschaft, Hormonpräparate) sowie manche Erkrankungen (z.B. Herzschwäche, Krampfadern, Krebs). 

Welche Warnzeichen gibt es?

Das Aktionsbündnis Thrombose rät, bei einem der folgenden Warnsignale sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen: 

•          Schwellungen am Fußknöchel, am Unterschenkel oder am ganzen Bein mit                                 Spannungsgefühl sowie Blauverfärbungen der Haut am Bein 

•          Schmerz in der Wade beim Auftreten 

•          Überwärmung des geschwollenen Beins 

•          Atemnot (kann auf eine Lungenembolie hinweisen)! 

Wie wird eine tiefe Venenthrombose behandelt?

Gerinnungshemmende Medikamente (z.B. Heparin, orale Antikoagulantien) unterstützen den Körper dabei, das Blutgerinnsel zu zerkleinern und abzutransportieren. Zusätzlich werden häufig Kompressionsstrümpfe eingesetzt. Diese üben Druck auf die Venen aus, damit das Blut schneller fließen kann. In manchen Fällen muss der Thrombus operativ entfernt werden. Auch wenn die Thrombose erfolgreich behandelt wurde, wird die Therapie in vielen Fällen noch über Monate hinweg fortgeführt, um einen Rückfall zu vermeiden. 

Kann man sich schützen?

Ja, zu einem gewissen Maß. Dazu gehört – soweit möglich – die Reduktion von Risikofaktoren, also Rauchstopp, Gewichtsreduktion und viel Bewegung! Nach einer Verletzung oder Operation werden zur Prophylaxe Gerinnungshemmer verordnet. Außerdem gilt es, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen und mobil zu werden. Die AOK empfiehlt bei längeren Krankenhausaufenthalten und Bettruhe regelmäßig im Bett mit den Füßen zu wippen. Wer Krampfadern hat oder viel sitzen muss, kann mit Kompressionsstrümpfen das Risiko einer Thrombose reduzieren. 

Was hat es mit der Reisethrombose auf sich?

Wer längere Zeit per Bus, Bahn, Flugzeug oder Auto in beengter Sitzhaltung reist, trägt ein erhöhtes Risiko für eine Venenthrombose. Zur Vorbeugung sind Kompressionsstrümpfe, bequeme Oberbekleidung, ausreichendes Trinken, sowie regelmäßige Bewegungspausen wirksam. Wer keine Kompressionsstrümpfe hat, kann Stützstrümpfe verwenden. Eine große Auswahl schicker Modelle finden Sie in vielen Guten-Tag-Apotheken – dazu erhalten Sie kompetente Beratung. 

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