Sich weniger ärgern – wie geht das?
Morgens den Kaffee verschüttet, vergessen, die Papiertonne rauszustellen und dann hat der Nachbar schon wieder so blöde geparkt – Gründe, sich zu ärgern, gibt es viele. Aber möchte man das? Macht das Ärgern über sich selbst, andere und die Welt uns glücklicher? Vor allem – bringt es etwas, verbessert es unsere Situation, wenn wir uns ärgern? Nein, nein und nochmals nein. Sich zu ärgern hat gar keine Vorteile. Im Gegenteil, es verdirbt die Laune, und verschlechtert unsere Beziehungen. Langfristig kann es auch zu körperlichen Beschwerden wie Unruhe, Schlafstörungen, Schwächung des Immunsystems und Magenproblemen führen. Am besten lassen wir also das Ärgern sein. Doch leichter gesagt als getan… Lesen Sie jetzt, welche Strategien Sie nutzen können, um mehr Gelassenheit zu erreichen und sich weniger zu ärgern.
Sich weniger ärgern wollen? Reiz und Reaktion prüfen
Einen Impuls von außen wie zum Beispiel das Wetter, Benzinpreiserhöhung oder eine verspätete Bahn („Reiz“) können wir nicht beeinflussen. Aber wir sind in der Lage, unsere Reaktion darauf bewusst zu lenken. Nehmen Sie sich zwischen dem Reiz und Ihrer Reaktion darauf ein paar Augenblicke Zeit. Anstatt sich sofort zu ärgern, entscheiden Sie sich bewusst, wie Sie stattdessen reagieren möchten. So sind Sie dem äußeren Einfluss nicht hilflos ausgeliefert, sondern erlangen wieder Selbstverantwortung.
Den Fokus ausrichten
Leiten Sie bewusst Ihre Gedanken weg vom Ärgernis und hin zu etwas Erfreulichem. Zum Beispiel denken Sie an etwas, worauf Sie sich besonders freuen, einen geplanten Urlaub etwa oder vielleicht eine Familienfeier.
Dankbarkeit praktizieren und sich weniger ärgern
Eine weitere sehr effektive Übung ist es, Dankbarkeit zu praktizieren. Machen Sie sich bewusst, wofür Sie in Ihrem Leben dankbar sind. Ihnen fällt spontan nichts ein? Beginnen Sie mit Dankbarkeit für Ihr Dach über dem Kopf, Zugang zu Trinkwasser und Elektrizität. Es gibt sehr viele Menschen auf der Welt, die all das nicht haben! Anschließend wird es Ihnen sicher einfach fallen, die Dankbarkeitsliste zu ergänzen. Seien Sie dankbar für Ihre Kleidung, Ihr Essen, Ihre Familie, Ihr gemütliches Sofa, Ihren schönen Garten, Ihre Freunde, Ihr Auto, Ihr Fahrrad, Ihre Gesundheit und so weiter.
Sich selbst beim Ärgern beobachten
Es heißt „Ich ärgere mich“. Aber wenn ich es bin, der mich ärgert, dann bin ja auch derjenige, der damit aufhören kann. Das funktioniert tatsächlich – nicht immer, aber es ist immer einen Versuch wert. Wie das geht? Versuchen Sie beim nächsten Mal, wenn Sie sich über irgendetwas ärgern, quasi aus sich herauszutreten und sich selbst beim Ärgern zuzusehen. Nehmen Sie eine Beobachterposition ein. Analysieren Sie die Situation und ihre Reaktion darauf.
So analysieren Sie Ihr Ärgernis-Verhalten
Sagen Sie zum Beispiel: „Interessant, wie ich darauf reagieren. Warum tue ich das? Möchte ich wirklich so damit umgehen? Oder fühle ich mich nicht viel besser, wenn ich entspannt bliebe und die Situation so nehme, wie sie ist?“ Schon allein durch diesen Akt der Reflexion auf sich selbst lässt der Ärger nach oder löst sich im besten Fall sogar in Luft auf.
Ärger ist ansteckend
Also halten Sie sich fern. Nicht vom eigentlichen potentiellen Ärgernis, wenn das ginge, wären wir alle fein raus. Nein, halten Sie sich von Mitmenschen, die viel jammern, meckern und sich ärgern, fern. Ärger ist nämlich ansteckend, ähnlich wie Gähnen. Fängt einer an, machen alle mit. Entweder Sie meiden Menschen, die viel meckern oder Sie lenken das Gespräch von Ärgernissen auf Positives, zum Beispiel: könnte man auf Aussagen wie „Das Wetter ist viel zu grau und nass!“ antworten: „Das stimmt, aber es lässt sich ja nicht ändern. Gleich wird mir der heiße Kaffee in unserer gemütlichen Wohnung besonders gut schmecken.“
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