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Nächtlicher Harndrang – was tun?!

Wer bei normaler Flüssigkeitszufuhr nachts mindestens zweimal aufwacht, weil die Blase den Gang zur Toilette fordert, ist mit diesem Leiden nicht allein: Rund 60 Prozent der Menschen ab einem Alter von 70 Jahren sind davon betroffen. Doch Urologen warnen: Nehmen Sie nächtlichen Harndrang (Nykturie) nicht auf die leichte Schulter! Warum? Erfahren Sie jetzt mehr. 

„Fälschlicherweise wird Nykturie in der Bevölkerung vielfach als eine unvermeidbare Alterserscheinung, vorrangig des Mannes, abgetan, obwohl es der Abklärung der individuellen Ursachen bedarf“, erklärte Prof. Dr. Kurt Miller, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU).

Schwere Folgeschäden möglich

Tatsächlich erhöhen regelmäßige Unterbrechungen des Nachtschlafes zum Wasserlassen beispielsweise das Sturzrisiko und damit die Gefahr für Knochenbrüche. Darüber hinaus können Schlafstörungen zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwächen, Leistungseinbußen, Kopfschmerzen und sogar Depressionen führen. Dänische Forscher ermittelten, dass Nykturie die Arbeitsproduktivität um bis 24 Prozent senken kann. Außerdem kann Nykturie auch ein wichtiges Alarmsignal für behandlungsbedürftige Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes sein. Bleibt die Therapie dieser Grunderkrankungen aus, steigt das Mortalitätsrisiko.

Jede(r) kann betroffen sein

Anders als vielfach angenommen sind Männer und Frauen insgesamt gleichermaßen betroffen. Auch jüngere Menschen sind vor dem Volksleiden nicht gefeit: In der Gruppe der 20- bis 40-Jährigen leidet etwa jeder fünfte bis sechste an Nykturie – allerdings sind hier öfter Frauen als Männer betroffen.

Nykturie = Symptom anderer körperlicher Störungen

„Nykturie ist keine eigenständige chronische Erkrankung, sondern Symptom anderer körperlicher Störungen“, weiß Prof. Dr. Stephan Roth, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.

Viele mögliche Ursachen

Bei den meisten Nykturie-Patienten liegt eine sogenannte nächtliche Polyurie vor. Das bedeutet, dass die hauptsächliche Urinproduktion und -ausscheidung nachts statt tagsüber geschieht. Auslöser dafür kann zum Beispiel eine Verminderung oder ein Ausbleiben der nächtlichen Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffs ADH (Antidiuretische Hormon) sein. Er ist für die nächtliche Drosselung der Urinproduktion verantwortlich. Hier können spezielle Medikamente helfen, die nächtlichen Toilettengänge zu reduzieren. Dadurch werden die Schlafphasen verlängert und die Schlafqualität erhöht.

Bei Herzinsuffizienz vermehrte nächtliche Urinproduktion

Eine weitere häufige Ursache für vermehrte nächtliche Urinproduktion ist Herzinsuffzienz. Wenn der Herzmuskel schwach ist, lagert der Körper tagsüber Wasser (hauptsächlich in den Beinen) ein, welches bei längerem Liegen wieder über die Harnwege ausgeschieden wird. Auch zu hohe Blutzucker- oder Blutdruckwerte oder Störungen der Nierenfunktion können sich auf die Urinproduktion auswirken. Und sogar nächtliche Atemaussetzer, die sogenannte Schlafapnoe, sind laut Deutscher Gesellschaft für Urologie eng verbunden mit der Nykturie.

Werden die zugrundeliegenden Krankheiten beziehungswiese Störungen fachgerecht therapiert, bessert sich in der Regel auch der Drang zum nächtlichen Wasserlassen.

Tipps: So müssen Sie nachts nicht mehr so oft raus

In vielen Fällen hängt die Häufigkeit des Wasserlassens stark von der Trinkmenge vor dem Schlafengehen ab. Mit diesen Tipps können Sie die nächtliche Urinmenge und damit Ihre Toilettengänge reduzieren:

  1. Vermeiden Sie harntreibenden Getränke (z.B. Tee, Kaffee, Bier) vor dem Zubettgehen
  1. Decken Sie Ihren Flüssigkeitsbedarf im Laufe des Tages
  1. Verzichten Sie eine Stunde vor dem Schlafen auf das Trinken

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