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Ist es Reizdarm oder steckt etwas anderes dahinter?

Stellen Sie sich vor: Sie bekommen vom Arzt die Diagnose Reizdarm, eine Behandlung wird begonnen, und die Beschwerden sollten bald verschwinden. Doch was tun, wenn die erhoffte Linderung einfach nicht eintreten will? Genau das erleben Menschen mit diagnostiziertem Reizdarmsyndrom immer wieder. Statt Erleichterung quälen sie oft jahrelang Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen. Aber warum? 

Die Zahlen sind deutlich: 177 von 180 Reizdarmpatienten, die an einer Online-Umfrage* teilgenommen haben, leiden trotz Behandlung weiterhin an Darmbeschwerden, die ihre Lebensqualität mindern. Einer der möglichen Gründe könnte eine falsche Diagnose sein, so die Initiatoren der Umfrage. Statt Reizdarm könnten einige der Patienten an einer unentdeckten exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) leiden. Diese Störung tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Verdauungsenzyme produziert, um die Nahrung richtig zu spalten. Und da die Symptome von Reizdarm und EPI ähnlich sind, kommt es leicht zu Verwechslungen. 

Spannend: 

Mindestens sechs Prozent der vermeintlichen Reizdarmpatienten leiden laut den Umfrageergebnissen tatsächlich an einer EPI. Wenn sich Beschwerden besonders nach dem Essen – vor allem nach fetthaltigen Mahlzeiten – verschlimmern oder wenn der Stuhl auffällig hell, fettig und übelriechend ist, könnte dies ein Hinweis auf einen Enzymmangel sein. Eine einfache Stuhluntersuchung auf Pankreas-Elastase 1 könnte hier Klarheit bringen, wird aber laut Kritik zu selten durchgeführt – sehr zum Nachteil der Betroffenen. Denn mit der richtigen Diagnose ließen sich die Beschwerden durch spezielle Enzympräparate, wie sie z.B. aus Reis- oder Schweinebauchspeicheldrüsen gewonnen werden, erfolgreich lindern. 

Reizdarm oder EPI? Die Fettverdauung macht den Unterschied 

Stress spielt bei etwa 30 Prozent der befragten Reizdarmpatienten eine Rolle. Ihre Symptome verschlimmern sich in stressigen Phasen und bessern sich, wenn sie zur Ruhe kommen – typisch für das Reizdarmsyndrom. Doch bei 26 Prozent treten die Symptome nach dem Essen auf, vor allem nach fettigen Gerichten. Auch das charakteristische Symptom des Fettstuhls, der hell, klebrig, voluminös und unangenehm riecht, deutet eher auf eine EPI hin. Diese Ergebnisse legen nahe, dass hinter zahlreichen Reizdarm-Diagnosen in Wirklichkeit eine EPI stehen könnten. Die Folge? Eine stark eingeschränkte Lebensqualität, beeinträchtigte soziale Kontakte und Schwierigkeiten im Alltag. Viele Betroffene verzichten sogar auf fettige Speisen, was ebenfalls auf Probleme bei der Fettverdauung hinweist. 

Die richtige Diagnose – der Schlüssel zur Linderung 

Bei der Diagnose Reizdarm sollten Ärztinnen und Ärzte alle potenziellen Ursachen in Betracht ziehen – auch eine EPI. Wer seine Beschwerden genau beobachtet und Details wie den Zeitpunkt des Auftretens und die Beschaffenheit des Stuhls mitteilt, kann dabei helfen, die richtige Diagnose zu stellen. Leider wird EPI oft übersehen, insbesondere bei Menschen, die weder Alkoholmissbrauch betreiben noch an der Bauchspeicheldrüse operiert wurden. Dabei kann sie auch unabhängig von solchen Faktoren auftreten. Die gute Nachricht: EPI lässt sich gezielt behandeln. Spezielle Verdauungsenzyme können zu den Mahlzeiten eingenommen werden und übernehmen die Funktion der fehlenden körpereigenen Enzyme. Dadurch können die Beschwerden deutlich gemildert oder sogar vollständig beseitigt werden. 

Fazit: Wenn die Symptome trotz Reizdarm-Behandlung nicht besser werden, sollte eine exokrine Pankreasinsuffizienz in Betracht gezogen werden. Nur mit der richtigen Diagnose lassen sich die Beschwerden wirksam in den Griff bekommen! 

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