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Bluthochdruck: Achtung, Lebensgefahr!

Bluthochdruck (in der Fachsprache auch Hypertonie genannt) ist ein Volksleiden. Etwa jeder dritte Mensch in Deutschland ist davon betroffen, bei den über 60-Jährigen ist es sogar jeder zweite – Tendenz steigend. Ein zu hoher Blutdruck ist jedoch keine Befindlichkeitsstörung, sondern vielmehr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch leider wird Bluthochdruck von vielen Menschen nicht als gravierendes Gesundheitsproblem wahrgenommen.

„Bluthochdruck ist ein echter Killer“

Nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga gehen rund 50 Prozent aller Schlaganfälle und Herzinfarkte auf das Konto der Hypertonie. Doch damit nicht genug: Auch zahlreiche andere Todesfälle (z. B. durch Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen, Demenz) lassen sich ursächlich auf Bluthochdruck zurückführen. Damit ist Hypertonie eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. „Bluthochdruck ist ein echter Killer, wenn auch eine Art Auftragsmörder. Er tötet nicht selbst, sondern, indem er schwerwiegende Erkrankungen nach sich zieht“, sagt Prof. Dr. Ulrich Wenzel, Oberarzt am Zentrum für Innere Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Was ist der Blutdruck und wann ist er zu hoch?

Wenn das Blut durch unseren Körper fließt, übt es einen gewissen Druck auf die Wand unserer Arterien und Venen aus. Dieser Druck – der Blutdruck – wird maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst: von der Kraft, mit der unser Herz das Blut durch das Gefäßsystem pumpt, sowie von der Elastizität und dem Durchmesser der Gefäße. Bei der Blutdruckmessung werden zwei Größen ermittelt: Der systolische Wert wird zuerst genannt und gibt den Druck in den Gefäßen an, wenn sich der Herzmuskel maximal zusammenzieht und das Blut kraftvoll in den Körper pumpt. Der zweite Wert ist der sogenannte diastolische Wert. Er zeigt den Druck in den Gefäßen an, wenn das Herz entspannt ist und sich gerade mit Blut füllt.

Wann ist der Blutdruck normal?

Als normal wird bei Erwachsenen ein Blutdruck von 120/80 mmHg bezeichnet, ebenso Werte zwischen 120- 129/80-84 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man ab 140/90 mmHg. Wichtig zu wissen: Blutdruckschwankungen im Laufe des Tages sind völlig normal und gesund. Deshalb geben erst mehrere Messungen verlässlich Auskunft, ob ein Patient tatsächlich Bluthochdruck hat, beziehungsweise wie schwer die Krankheit ausgeprägt ist.

Kann man einen zu hohen Blutdruck spüren?

Bluthochdruck verursacht in den wenigsten Fällen spürbare Beschwerden. „Man sieht ihn nicht und spürt ihn nicht, das ist das Tückische am hohen Blutdruck. Deswegen wird der Bluthochdruck auch ‚stiller Killer‘ genannt“, sagt Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf.

Risikofaktoren unbedingt senken

Der Experte rät allen Menschen ab 35 Jahren, sich beim regelmäßigen Gesundheits-Check beim Hausarzt auf die Risikofaktoren für eine Herz- oder Gefäßerkrankung untersuchen zu lassen. „Damit senkt man sein Risiko einer schleichenden Gefährdung durch unerkannten Bluthochdruck, Verengungen der Herzkranzgefäße oder sich entwickelnde Herzrhythmusstörungen,“ so Eschenhagen.

Wie kann man seinen Blutdruck positiv beeinflussen?

Das wichtigste und wirksamste Mittel gegen Bluthochdruck ist eine gesunde Lebensweise. Durch Rauchstopp, ausgewogene Ernährung, Gewichtsreduktion, Entspannungsübungen und regelmäßige körperliche Aktivität (am besten Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen, Radfahren) kann eine leichte Hypertonie oft schon auf normale Werte sinken. Wer seinen täglichen Salzkonsum auf maximal einen knappen Teelöffel Salz – das entspricht etwa drei Gramm – reduziert, kann nach Angaben der Deutschen Herzstiftung seinen systolischen Blutdruck um etwa 7 mmHg und den diastolischen um etwa 4 bis5 mmHg senken.

Was tun, wenn ein gesunder Lebensstil nicht ausreicht?

Führt eine Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht zum gewünschten Therapie-Erfolg, können zusätzlich medikamentöse Maßnahmen ergriffen werden. Dann verordnen der Arzt oder die Ärztin beispielsweise ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, Betablocker, Diuretika oder Kalziumantagonisten, um den Blutdruck zu regulieren. Ob ein oder mehrere Wirkstoffe eingesetzt werden und welche Ziel-Blutdruckwerte erreicht werden sollen, ist von Patient zu Patient verschieden.

Wussten sie schon …

…dass Sie Ihren Blutdruck auch in Ihrer Apotheke messen lassen können? Menschen mit Bluthochdruck, die mindestens ein blutdrucksenkendes Mittel einnehmen, haben sogar Anspruch auf ein standardisiertes Verfahren, das als „standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck“ bezeichnet wird und eine der fünf pharmazeutischen Dienstleistung (pDL) ist, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Diese Blutdruckmessung kann einmal im Jahr erfolgen. Ändert sich die antihypertensive Medikation (neuer Wirkstoff, andere Dosierung etc.), auch eher. Anfallende Kosten rechnen die Apotheken direkt mit der Krankenkasse ab.

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