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Übergewicht/Bauchfett: Auf das Wo kommt es an

Ein bisschen Fett ist doch ganz nett? Leider nein! Immer mehr wissenschaftliche Studien stellen die Idee vom gesunden Übergewicht infrage. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle, wo der Speck sitzt: Überschüssiges Fettgewebe am Bauch ist deutlich ungesünder als an Hüften, Beinen und Po. Vor allem das innere Bauchfett, Viszeralfett genannt, birgt Gesundheitsrisiken. Erfahren Sie jetzt mehr dazu. 

BMI über 25 = übergewichtig

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 25 als übergewichtig ein. Laut Statistischem Bundesamt sind in Deutschland mehr als die Hälfte der Erwachsenen zu dick. 16 Prozent gelten sogar als stark übergewichtig (adipös).

„Dick aber fit” ist ein Mythos

Nun räumt eine 2018 veröffentlichte Studie mit dem Vorurteil auf, dass ein bisschen zu viel Speck auf den Rippen sogar der Gesundheit zuträglich sein könnte. „Fakt ist: Ein erhöhter BMI ist eindeutig mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten (Herz-Kreislauf-Krankheiten, Anm. d. Redaktion) assoziiert“, erklärt der Kardiologe Prof. Nikolaus Marx aus Aachen. Dicke Menschen mit guten Blutwerten bekommen zwar seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Übergewichtige mit auffälligen Werten, aber ihr Risiko für beispielsweise verengte Herzgefäße ist um ein Drittel höher als bei stoffwechselgesunden schlanken Menschen.

Männer haben oft dicke Bäuche

Besonders gefährlich wird es, wenn sich der Speck im Bauch ansammelt. Hier unterscheidet man zwischen subkutanem und viszeralem Bauchfett. Das subkutane Fett liegt unter der Haut und lässt sich meist zu einem Speckröllchen zusammenzwicken.

Das deutlich kritischere Viszeralfett sitzt in der Bauchhöhle und sammelt sich dort um die inneren Organe. Der Bauch fühlt sich in der Regel prall und fest an. „Männer haben bekanntlich häufiger und mehr Bauchfett als Frauen, die dafür eher subkutanes Fett an Beinen und Po aufweisen“, weiß Prof. Eckhard Lammert vom Deutschen Diabetes-Zentrum der Leibniz-Gemeinschaft in Düsseldorf.

Viszeralfett – größtes Drüsenorgan im Körper

Viszeralfett zeichnet sich im Gegensatz zu Unterhautfett durch eine besonders hohe Stoffwechselaktivität aus. Es gilt als größtes Drüsenorgan des Körpers und bildet um die 200 Botenstoffe, die verschiedene Vorgänge im Körper beeinflussen – und zwar meist ungünstig. So werden unter anderem Entzündungsprozesse in Gang gesetzt sowie die Entstehung von Bluthochdruck und Insulinresistenz begünstigt. Je mehr inneres Bauchfett vorhanden ist, desto mehr Botenstoffe werden gebildet und umso größer ist das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes.

Ab wann wird’s kritisch?

Achtung: Auch Menschen mit einem gesunden BMI können zu viel Speck auf den Rippen und ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten haben. Mithilfe eines Maßbands kann jede(r) seinen individuellen Bauchumfang messen. Bei Männern birgt ein Bauchumfang von mehr als 94 Zentimetern eine gesteigerte Gefahr für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Frauen ist ein Taillenumfang ab 80 Zentimetern mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden. Welchen Anteil am Speck das Viszeralfett ausmacht, können Mediziner durch bildgebende Verfahren ermitteln.

Im Kampf gegen das Bauchfett – Tipps zum Essen

Allen, die dem Bauchspeck den Kampf ansagen wollen, sei mit einer guten Nachricht Mut gemacht: Bauchfett legt man leicht an – man wird es aber auch schnell wieder los. Stella Dambach von der AOK Baden-Württemberg empfiehlt, auf zucker- und fettreiche Zwischensnacks wie Kuchen, Schokoriegel und Chips zu verzichten und stattdessen lieber zu Obst zu greifen. 

Außerdem rät sie, den Teller vermehrt mit kalorienarmen, ballaststoffreichem und gut sättigendem Gemüse und Salat zu füllen. Kalorienreiche Getränke wie Limonade und Alkohol sollten gemieden werden. Dambachs Tipp: Aromatisieren Sie Ihr Wasser doch einmal mit frischer Pfefferminze, Zitronenmelisse, Salatgurke, Zitrone, Beeren oder Ingwer.

Sport: Schon sieben Minuten täglich können einen Effekt erzielen

Und nicht vergessen: Sport! Die WHO empfiehlt eine moderate Belastung von mindestens 150 Minuten pro Woche, also zum Beispiel Radfahren, Walken oder Schwimmen. Ein Ratschlag, der adipöse Menschen häufig überfordert. Deshalb gibt Prof. Dr. Martin Halle, von der TU München Entwarnung. Schon sieben Minuten körperliche Belastung täglich könnten ausreichen, um einen Effekt zu erzielen, berichtet der Experte. „Wie wir aus zahlreichen Studien wissen, kann bereits ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität die schlimmsten Folgewirkungen der Adipositas mildern und im günstigsten Fall sogar verhindern.“

So berechnet sich der BMI

BMI = Körpergewicht (kg) : (Körpergröße (m) x Körpergröße (m)

Außerdem gibt es im Internet zahlreiche Seiten mit einem automatischen BMI-Rechner. Einfach in der Suchmaschine „BMI“ und „berechnen“ oder „Rechner“ eingeben und auf eine der angezeigten Seiten gehen. Vorteil hier (zum Beispiel auf der Internetseite der TK-Versicherung): Auch das Alter wird berücksichtigt.

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