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Long COVID

Eine Corona-Erkrankung ist überstanden. Aber trotzdem klagen Patienten weiter über Erschöpfung, Atemnot oder Schmerzen. Long COVID lautet der Sammelbegriff für diese anhaltenden Beschwerden. Betroffene können noch Monate oder sogar Jahre unter ihnen leiden. Da es sich um neue Krankheitsbilder handelt, stehen Diagnose und Behandlung noch am Anfang.

Verschiedene Folgen

Eine COVID-19-Erkrankung gilt in der Regel vier Wochen nach Beginn der Symptome als abgeschlossen. Wenn danach noch Beschwerden vorliegen, die sich nicht anderweitig erklären lassen, sprechen die Experten von Long COVID. Die Symptome können auch erst nach der eigentlichen Heilung auftreten. Sie sind sehr unterschiedlich. Deshalb gibt es kein einheitliches Krankheitsbild.

Die häufigsten Langzeitfolgen sind

  • Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit
  • Kopfschmerzen
  • Probleme mit Konzentration und Gedächtnis
  • Depressive Verstimmungen
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • Atembeschwerden
  • Schmerzen und Schwäche in den Muskeln
  • Brustschmerzen
  • Herzklopfen

Probleme mit Nieren und Stoffwechsel

Nach einer Corona-Erkrankung können auch Nieren- und Stoffwechselprobleme auftreten. Dazu gehören etwa Diabetes mellitus und Thrombo-Embolien. Bei einigen Patienten ist außerdem Haarausfall beobachtet worden. Diese Spätfolgen treten bei Long COVID einzeln oder auch in Kombination auf.

Long COVID folgt meist auf schwere Verläufe

Bis zu 20 Prozent der Corona-Patienten leiden laut Robert-Koch-Institut an Long COVID. Entscheidend dafür ist die Schwere des Verlaufs. Denn nur etwa jeder Zehnte ist nach einem leichten Corona-Verlauf betroffen. Von den schwer Erkrankten klagen allerdings mehr als 75 Prozent auch nach drei Monaten noch über Probleme. Besonders anfällig sind Ältere und Patienten mit Vorerkrankungen.

Impfen verringert Risiko

Warum bestimmte Menschen länger Symptome zeigen, ist bisher nicht abschließend erforscht. Deshalb gibt es auch keinen effektiven Schutz gegen Long COVID. Allerdings belegen viele Studien, dass ein ausreichender Impfschutz die Wahrscheinlichkeit eines schweren Corona-Verlaufs deutlich verringern. Und damit sinkt auch das Risiko von Folgekrankheiten.

Keine gängige Therapie für Long COVID

Da die Beschwerden sehr unterschiedlich sind und Erfahrungen fehlen, existiert bisher keine gängige Therapie für Long COVID. Oftmals verschwinden die Symptome nach einer gewissen Zeit von selbst wieder. Das kann bis zu einem halben Jahr dauern. In vielen Fällen – etwa bei Luftnot, Brustschmerzen oder Herzklopfen – ist aber eine ärztliche Behandlung nötig. Dann ist die erste Anlaufstelle der Hausarzt.

Psychische Belastung

Die Therapie wird an die individuellen Beschwerden angepasst. Inzwischen gibt es immer mehr spezielle Long-COVID-Ambulanzen in Kliniken. Nach besonders schweren Verläufen folgt oft eine Rehabilitation. Ein wichtiger Faktor ist außerdem die psychische Belastung. Folgeschäden wie chronische Erschöpfung, Depressionen und Angststörungen können ambulant therapiert werden.

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