Hepatitis A, B, C – Unterschiede, Schutz, Symptome
Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag. Am Geburtstag von Baruch Samuel Blumberg, dem Entdecker des Hepatitis-B-Virus, wird verstärkt über die gefährliche Leberkrankheit informiert: Die Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Am bekanntesten sind die durch Viren ausgelösten Hepatiden Hepatitis A, B und C. Erfahren Sie jetzt mehr zu den Unterschieden, wie Sie sich schützen und woran Sie eine Hepatitis erkennen können.
Hepatitis A: die Reisekrankheit
Das Hepatitis-A-Virus (HAV) ist weltweit verbreitet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) machen in Entwicklungsländern nahezu alle Menschen die Infektion bereits im Kindes- und Jugendalter durch und sind dann immun. Dank hoher Hygienestandards in Europa und Nordamerika ist die Krankheit hierzulande deutlich zurückgegangen. Das bedeutet aber auch, dass viele von uns keine Immunität gegen HAV erlangt haben und somit bei Reisen in Regionen mit starker HAV-Ausbreitung (z.B. Naher Osten, Asien, Mittel- und Südamerika, Afrika) besonders gefährdet sind.
Wie können Sie sich vor einer Ansteckung mit Hepatitis A schützen?
- Grundsätzlich: Auf Reisen so oft wie möglich Händewaschen!
- Außerdem ist es ratsam, in Risikoländern keine Salate, ungekochtes Gemüse, schalenlose Früchte oder nichtsteriles Wasser zu konsumieren
- Auch der Verzehr von Muscheln sollte vermieden werden
- Enge Personenkontakte oder ungeschützter Sexualverkehr können ebenfalls zu einer Ansteckung mit HAV führen
Der Krankheitsverlauf ist in der Regel unspezifisch und die Infektion heilt meist komplikationslos aus. Alkoholkarenz sowie eine fettarme Kost unterstützen den Heilungsprozess. Bei jedem hundertsten Betroffenen verläuft die Infektion mit dem HAV jedoch so dramatisch, dass sie zum Tod führt. Eine Impfung bietet Schutz.
Hepatitis B: eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Welt
Nach Angaben der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) haben weltweit etwa zwei Milliarden Menschen eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) durchgemacht oder durchlaufen aktuell eine Infektion. Die WHO geht davon aus, dass davon jährlich etwa 780.000 Menschen infolge der Erkrankung versterben. Eine Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland konnte zeigt, dass die Durchseuchungsrate hierzulande relativ gering ist – nichtsdestotrotz sollte sich auch in Deutschland jeder aktiv vor einer HBV-Infektion schützen.
Schutzmaßnahmen vor Hepatitis B (und C)
Wie das geht? Safer Sex ist Pflicht, denn das Virus wird in erster Linie über Blut- und Sexualkontakte übertragen. Deshalb sollte auch beim Tätowieren, Piercen oder Ohrlochstechen peinlichst auf die Einhaltung von Hygienestandards geachtet werden. Nagelscheren, Rasiermesser und Zahnbürsten dürfen grundsätzlich nur von einer Person benutzt werden. Impfen ist der sicherste Weg zur Vermeidung einer HBV-Infektion.
Kommt es zu einer HBV-Erkrankung, heilt diese in etwa 90 Prozent der Fälle von alleine aus. Im Falle einer chronischen Infektion (circa zehn Prozent) kann eine medikamentöse Therapie angezeigt sein, die manchmal Monate, Jahre oder sogar ein ganzes Leben angewendet werden muss. Andernfalls drohen Leberzirrhose und/oder Leberkrebs.
Hepatitis C: unauffällig und gefährlich
Das Europäische Parlament bezeichnete die Hepatitis in einer 2007 veröffentlichten Erklärung als „lautlosen Killer“ und „hinterhältige Erkrankung“. Denn viele Patienten merken nicht, dass sie infiziert sind. Das kann insbesondere bei einer Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) fatal sein. Denn auch wenn die Krankheit mit einer Durchseuchungsrate von 0,3 Prozent in Deutschland relativ selten vorkommt, chronifiziert sie bei mehr als acht von zehn Infizierten und sorgt auf lange Sicht für gefährliche Leberzirrhosen und Leberkrebs.
Noch keine Hepatitis-C-Impfung
Da HCV ebenso wie HBV durch Blut- und Sexualkontakte übertragen wird, gelten die gleichen Schutzmaßnahmen wie bei Hepatitis B.
Impfstoffe zum Schutz vor einer HCV-Infektion befinden sich derzeit noch in der Entwicklung. Dank moderner Therapien kann eine Hepatitis-C-Erkrankung in der Mehrzahl der Fälle vollständig geheilt werden – vorausgesetzt sie wird diagnostiziert. Deshalb ab zum Arzt bei unspezifischer Müdigkeit, leichter Übelkeit, hellem Stuhl, dunklem Urin, grippeähnlichen
Symptome oder Fieber!
Anzeichen einer Lebererkrankung
- Müdigkeit/Abgeschlagenheit
- Juckreiz
- Schmerzen im Oberbauch
- Neigung zu Blutergüssen
- Spinnartige sichtbare Äderchen
- Gelbfärbung der Augen
- Hochrote Zunge
- Wassereinlagerungen im Gewebe oder im Bauch (Aszites)
- Fleckige Rötung der Handinnenflächen
- Dunkler Urin
- Weiß verfärbte Nägel
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