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FAQ: Alles, was Sie zu Corona-Tests wissen müssen

Seit selbst Discounter Corona-Tests anbieten, sind viele verunsichert: Wie sicher sind solche Tests, wie wende ich sie richtig an und welche Aussagekraft haben sie wirklich? Unser heutiger Beitrag (Stand: 12.03.2021) beantwortet die wichtigsten Fragen – und für alle danach noch offenen stehen Ihnen die Gesundheitsexperten Ihrer Guten-Tag-Apotheke gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Wie sicher sind die Tests?

Kein Testverfahren bietet hundertprozentige Sicherheit. Der laborgestützte PCR-Test gilt als sicherste Variante. Experten zufolge sollte bei einem positiven Antigen-Schnelltest – ganz gleich, ob durch geschultes Personal oder durch Laien ermittelt – ein PCR-Test zur Absicherung erfolgen. Vergleichenden Studien der Berliner Charité und des Heidelberger Universitätsklinikums zufolge sollen die Ergebnisse beim Schnelltest durch geschultes Personal und durch gut aufgeklärte Laien annähernd identisch zuverlässig sein. Bedingung ist, dass es sich bei den Selbsttests für Laien um hochwertige Tests mit hoher Genauigkeit und guter Benutzerfreundlichkeit handelt. Die Gesundheitsexperten Ihrer Guten Tag Apotheke beraten Sie gerne dazu.

Wie erkenne ich zuverlässige Selbsttests?

Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte hat mehreren Antigen-Schnelltests die Zulassung erteilt. Die Liste der Behörde wird ständig auf dem neuesten Stand gehalten: Dort verzeichnete Tests lassen sich nach Experten-Angaben auch von Laien gut daheim durchführen.

Aktuell fehlt noch die europaweite CE-Kennzeichnung wie bei den Masken. Hierzulande sind dafür unter anderem die TÜV-Organisationen Süd und Rheinland zuständig. Über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt es Sonderzulassungen.

Welche Testvarianten gibt es überhaupt?

Neben dem PCR-Test gibt es den Antigen-Schnelltest und den Laien-Selbsttest. PCR ist übrigens die englische Abkürzung für Polymerase-Kettenreaktion. Der Test weist via Labor-Untersuchung nach, ob ein SARS-CoV-2-Infekt vorliegt.

© Guten Tag Apotheken

Welche Testvariante ist die sicherste?

Der PCR-Test gilt laut Bundesgesundheitsministerium als „Goldstandard“ unter den Corona-Tests, also bestmöglich. Aber: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, bei keiner Variante.

Wie läuft die Probenentnahme ab?

Beim PCR-Test erfolgt die Entnahme einer Probe mittels eines Nasen- oder Rachenabstrichs durch medizinisches Personal, die Auswertung übernehmen Labore. Es dauert mindestens 24 Stunden, bis ein Ergebnis vorliegt.

Antigen-Schnelltests sind in ihrer Funktionsweise den Schwangerschaftstests ähnlich: Geschultes Personal – zum Beispiel in der Apotheke – nimmt einen dem PCR-Test gleichartigen Abstrich vor. Im Gegensatz zum laborgestützten PCR-Test erfolgt die Auswertung des Antigen-Schnelltests allerdings vor Ort.

Der Laien-Selbsttest, den jeder von uns vornehmen kann, nutzt einen Nasenabstrich oder Speichel. Auch hier liegt das Ergebnis unmittelbar vor.

Wie funktionieren die jeweiligen Tests?

Der PCR-Test erkennt RNA, also Anteile des für das Corona-Virus typischen Erbguts. Im Labor wird dazu der jeweilige Nasen- oder Rachenabstrich über verschiedene Testverfahren untersucht. Dabei können auch geringe Coronaviren-Spuren nachgewiesen werden. Der Test vervielfältigt das wenige Virusmaterial am Wattestäbchen. Über das Einfärben mit fluoreszierenden Stoffen kann sichtbar gemacht und gemessen werden, wieviel Viruslast vorliegt.

Dagegen erkennt der Antigen-Schnelltest besondere Proteinbestandteile des Corona-Virus, die Antigene. Werden entsprechend viele Verbindungen von Antigen und Antikörper nachgewiesen, zeigt sich im Testfeld ein farbiger Strich. Nach spätestens 30 Minuten liegt ein Ergebnis vor. Nach Angaben von Experten ist der Test nicht so verlässlich wie ein PCR-Test.

Auch beim Laien-Selbsttest für den Privatgebrauch werden Antigene ermittelt – allerdings ohne den von vielen als sehr unangenehm empfundenen tiefen Rachenabstrich mit einem langen Wattestäbchen: Es reicht hier ein Nasenabstrich.

©H_Ko/stock.adobe.com

Welche Tests eignen sich wofür?

Mit dem PCR-Test werden nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums vor allem Patienten untersucht, die Symptome einer Corona-Infektion zeigen oder deren direkte Kontaktpersonen.

Schnelltests auf Antigene sollen danach in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Schulen zum Einsatz kommen. Laut Ministerium sollen sich künftig alle Bürgerinnen und Bürger einmal wöchentlich zum Beispiel in der Apotheke oder einem Testzentrum überprüfen lassen – ab dem 8. März 2021 auf Kosten des Bundes.

Wie das Ministerium weiter mitteilt, können Selbsttests zusätzliche Sicherheit geben zum Beispiel im privaten Bereich vor geplanten Verwandtenbesuchen geben, wenn Hochrisikogruppen (ältere Menschen, Menschen mit schweren Vorerkrankungen beispielsweise) involviert sind. Auch in konkreten Alltags-Situationen sind Einsatzmöglichkeiten künftig denkbar, etwa vor einem Besuch im Theater, Kino oder in der Gastronomie.

Fällt ein Antigen-Schnelltest oder ein privat ausgeführter Test positiv aus, muss dieses Ergebnis laut Ministerium unbedingt durch einen PCR-Test bestätigt werden.

Gibt es genügend Schnell- und Selbsttests?

Laut Bundesgesundheitsministerium, das sich wiederum auf Mitteilungen der Hersteller beruft, sind zum einen genügend Antigen-Schnelltests auf dem Markt. Andererseits liegen diesen Angaben zufolge 150 Millionen Schnelltests abrufbereit für Länder und Kommunen vor. Nach Informationen des Ministeriums wurden zum Stand 4. März 2021 mindestens 800 Millionen Schnelltests für das laufende Jahr gesichert.

Seit Ende Februar 2021 liegen für erste Selbsttests Zulassungen vor: Mehr als 200 Millionen davon hat sich der Bund nach eigenen Angaben zufolge gesichert und führt mit weiteren Produzenten ergänzende Lieferungsverhandlungen. Aktuell gibt es in vielen Bereichen des Einzelhandels – vor allem im Bereich der Discounter, Drogerien und Apotheken – entsprechende Tests zu kaufen. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass dieser Vertriebsweg die Etablierung dieser Selbsttests im Alltag garantieren wird.

Wie aussagekräftig sind Tests?

Jeder Test spiegelt nur eine Momentaufnahme wider. Grundsätzlich gilt: Auch ein negatives Testergebnis bedeutet keinen Freibrief mit Verzicht auf Schutzmaßnahmen und eignet sich laut Robert Koch-Institut (RKI) nicht zur „Selbstdiagnose“, sondern zur Früherkennung sonst nicht erkannter Infektionen“. Auch ein negatives Testergebnis dürfe Anwender nicht in falscher Sicherheit wiegen. Es schließe eine Covid-19-Infektion nicht aus, heißt es dazu warnend vom RKI.

Hinzu kommt laut den RKI-Experten, dass die Aussagekraft eines solchen Testergebnisses zeitlich begrenzt sei. Es sei durchaus möglich, dass eine heute noch negativ auf Antigene getestete, aber infizierte Person am Folgetag wegen erhöhter Viruslast im Bereich Nase oder Rachen ein positives Ergebnis erhalte. Das RKI rät deshalb dringend dazu, trotzdem die AHA-Regeln (also Abstand, Hygiene, Atemmaske) plus regelmäßiges Lüften einzuhalten.

Was hat es mit Sensitivität und Spezifität auf sich?

Im Zusammenhang mit Corona-Tests gilt: Je höher die Sensitivität eines Tests ist, desto sicherer erfasst er die Erkrankung. Die Spezifität eines Testverfahrens gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass Menschen, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, im Test auch tatsächlich als gesund erkannt werden.

Ein Beispiel: 95 Prozent Sensitivität bedeutet, dass 95 Personen von 100 Corona-Infizierten ein positives und fünf Anwender ein falsch negatives Ergebnis erhalten, obwohl sie positiv sind. Liegt also die Sensitivität nur bei etwa 80 Prozent, ist knapp ein Fünftel der Ergebnisse falsch negativ.

Die Spezifität wiederum kommt bei Tests an gesunden Personen zum Tragen: Liegt sie beispielsweise bei 97 Prozent, ist damit die Anzahl der tatsächlich negativen Ergebnisse unter den gesunden Personen gemeint. Bei 97 Prozent erhalten somit 97 getestete Personen ein negatives Ergebnis, drei Personen ein falsch positives.

©nito/stock.adobe.com

Was passiert bei einem positiven Testergebnis?

Ein positives Ergebnis im Schnelltest begründet zunächst einen Verdacht auf eine Corona-Infektion. Eine Diagnose bildet ein PCR-Test und die ärztliche Beurteilung. Experten raten, positive Antigentestergebnisse nicht zu ignorieren. Einige Bundesländer haben bereits Verordnungen erlassen: Bei einem positiven Ergebnis muss man sich in Selbstisolation begeben, Kontakte drastisch reduzieren und sich mit dem Hausarzt oder einem geeigneten Testzentrum in Verbindung setzen, um eine PCR-Testung zu vereinbaren und als Corona-Infizierter gelistet zu werden. Wird der Check zum Beispiel in einem Testzentrum, in der Arztpraxis oder in der Apotheke durchgeführt, wird sowohl der betroffene Kunde als auch das zuständige Gesundheitsamt benachrichtigt – dafür muss zuvor eine Einwilligung der Testperson erteilt werden, ohne diese aber keine Testung erfolgt.

Gibt es einen Nachweis?

Findet ein Test in einem Testzentrum oder beispielsweise beim Arzt oder in der Apotheke statt, gibt es einen offiziellen Nachweis mit dem Datum des Tests: Wer diesen Test daheim in Eigenregie durchführt, geht diesbezüglich leer aus. Da denkbar ist, dass im Zuge des weiteren Pandemieverlaufs und damit einher gehender Öffnungsperspektiven bei Geschäften und Einrichtungen des öffentlichen Lebens entsprechende Testate erforderlich sein könnten, empfiehlt sich der Test durch geschultes Personal mit entsprechendem Beleg.

Mehr zum Thema

Geht es Ihnen gut? Bei allen Gesundheitsfragen rund um Ihr persönliches Wohlergehen finden Sie in Ihrer Guten Tag Apotheke kompetente Ansprechpartner: Auch beim Thema Corona und allen Fragen rund um die entsprechenden Testverfahren helfen Ihnen die dortigen Gesundheitsexperten gerne weiter. Bei Bedarf lotst Sie der Apotheken-Finder zur richtigen Adresse ganz in Ihrer Nähe.

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