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Essstörungen im Lockdown

Depressionen durch die Isolation des Lockdowns waren schon häufig in den Schlagzeilen. Dabei sind die Patienten mit einer Essstörung oft im Schatten geblieben, obwohl vor allem bei Magersucht und Bulimie Unregelmäßigkeiten im Alltag einen Rückfall begünstigen.

Schwierige Situation für Erkrankte

Die Corona-Krise stellen viele Menschen vor große Herausforderungen: Soziale Kontakte und auch Arzt- und Therapeutentermine müssen drastisch reduziert werden. Prof. Ulrich Voderholzer von der Schön Klinik Roseneck hat zwei Studien publiziert, die die Auswirkungen auf Patienten mit einer Essstörung zeigen.

So geben 20 Prozent der befragten Magersucht-Patienten an, dass sich ihre Lebensqualität und die Symptome ihrer Essstörung massiv verschlechtert haben. 36 Prozent haben große Angst, an Gewicht zuzunehmen und befürchten einen Rückfall. Bei den Bulimie-Patienten geben 29 Prozent der Befragten an, dass sich ihre Situation verschlimmert hat und sogar 52 Prozent haben Sorge, wieder in altes Verhalten zu verfallen.  

Soziale Kontrolle fehlt

Die zwanghafte Beschäftigung mit Essen verschlimmert sich, da die soziale Kontrolle zum Beispiel durch Schule oder Arbeit wegfällt: So nehmen Patienten in Gesellschaft häufig etwas Nahrung zu sich, um ihre Krankheit zu verstecken. Durch Home-Office und -Schooling gibt es keine gemeinsamen Mittagspausen mehr. Diese Reduktion des sozialen Lebens und eine psychische Vorbelastung können einen Rückfall begünstigen: Entweder verbieten sich Betroffene das Essen oder andersherum dient es dazu, um eine Leere zu füllen, was sich dann in den sogenannten „Fressattacken“ äußert.

Wenn Sie merken, dass Nahrung Ihren Alltag bestimmt und dadurch ein Leidensdruck entsteht, können Sie sich bei der Telefonseelsorge erste Unterstützung suchen.

Mit „Happy Eating“ vorbeugen

Wenn Sie noch keine Essstörung wie Bulimie oder Magersucht entwickelt haben, können Sie vorbeugend Ihre Ernährung anpassen, um gar nicht erst in diese Spirale zu geraten. Mit „Happy Eating“ können Sie sich glücklich essen! Durch die richtigen Lebensmittel kann die körpereigene Serotoninproduktion nämlich indirekt gefördert werden.

Älteres Ehepaar macht zusammen Salat
©LIGHTFIELD-STUDIOS/stock.adobe.com

Die Zutaten, die Ihr Körper für Serotonin braucht, sind:

  • Tryptophan, eine Aminosäure, die vor allem in Fisch, Milch- und Sojaprodukten und auch in Pflaumen, Paranüssen, Dinkel und Ananas enthalten ist
  • Kohlenhydrate fördern den Transport von Tryptophan – gesund und kohlenhydratreich ist zum Beispiel die Kartoffel
  • Auch Magnesium braucht der Körper für Serotonin. Das findet sich zum Beispiel in Brokkoli
  • Die sogenannten „Soul-Foods“ enthalten viele von den wichtigen Zutaten für Serotonin. Dazu zählen: Trockenfrüchte, Bananen, dunkle Schokolade, Vollkornprodukte und Nüsse

Auch ein liebevoll gedeckter Tisch und schönes Geschirr kann Ihnen das Essen erleichtern und verschönern.

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