Erst leiser, dann heiser – so kommt die Stimme wieder
Von Heiserkeit – fachsprachlich Dysphonie – ist die Rede, wenn unsere Stimme plötzlich heiser, kratzig und rau klingt oder im schlimmsten Fall ganz wegbleibt. Oft sind Erkältungsviren dafür verantwortlich. Nun ist Vorsicht geboten: Wer einfach weiterspricht oder sogar schreit, überanstrengt seine Stimme. Dass auch Flüstern schädlich ist, erfahren Sie in unserem heutigen Beitrag.
Heilende Kräfte
Zunächst gilt bei Heiserkeit: So wenig wie möglich sprechen. Bei erkältungsbedingten Ursachen kann Wärme – etwa durch einen Schal oder warmen Tee – hilfreich sein, um das Abwehrsystem zu stärken. Trinken ist wichtig, am meisten Gutes tut man den aufgerauten Schleimhäuten zum Beispiel mit Kräutertees mit Salbei. Auch mit Lutschbonbons oder Halspastillen lässt sich der Speichelfluss aktivieren: Sind Pflanzenextrakte wie Malve oder Isländisch Moos enthalten, wirken diese zusätzlich beruhigend. In der Apotheke gibt es zum Beispiel auch Halstabletten mit Hyaluronsäure, die bewirken, dass sich ein Feuchtigkeitsfilm auf die Rachenschleimhaut legt. Wenn mit Salz oder Mineralsalzen inhaliert wird, lassen sich auch die Stimmbänder selbst erreichen.
120 Stundenkilometer
Auch wenn die Versuchung groß ist: Schleim in der Kehle sollte nicht weggeräuspert werden. Wer bereits heiser ist, sollte in jedem Fall seine Stimmbänder schonen und auf Reden und Räuspern verzichten. Das Räuspern lässt die Stimmlippen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mit einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern aufeinanderstoßen – dieser Vorgang sendet ein Signal ins Gehirn, nun noch mehr Schleim zu produzieren. Bleibt die Heiserkeit hartnäckig, sollte nach spätestens drei Wochen ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Aufpassen im Homeoffice
Aktuell sind viele Menschen im Homeoffice – auch dort sollte die Belastung für die Stimme nicht unterschätzt werden: Viele Telefonate und gerade Telefonkonferenzen stressen die Stimme. Ganz ohne Unterstützung von Gestik und Mimik ist unsere Stimme unser einziges Kommunikationsmittel – automatisch wird lauter und deutlicher gesprochen, um sicherzustellen, dass uns die anderen Teilnehmer gut und richtig verstehen können. Bei manchen Menschen entwickeln sich deshalb im Laufe des Tages Halskratzen und Hustenreiz.
Vier Tipps und Ihre Stimme sagt: Danke!
Ein paar Tipps helfen dabei, die Stimme geschmeidig zu halten.
- Ausreichend Trinken: Um die Schleimhäute gut zu befeuchten, täglich am besten zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Zusatztipp: Besonders schonend sind Getränke, die weder zu heiß noch zu kalt sind. Bei Heiserkeit helfen Kräutertees, zum Beispiel Salbeitee.
- Angenehmes Raumklima: Heizungsluft ist ein Feind der Stimme – die trockene Luft reizt die Schleimhaut in Hals und Rachen. Deshalb regelmäßig lüften – auch im Winter ist dies ratsam. Zusätzliche Schüsseln mit Wasser befeuchten die Zimmerluft.
- Husten, Räuspern und Flüstern vermeiden: Angegriffene Stimmbänder beziehungsweise Stimmlippen lieber durch leises Sprechen entlasten. Bei Videokonferenzen kann es die Stimme schonen, wenn statt des Mikrofons am Laptop ein Headset benutzt wird.
- Körperhaltung öfter wechseln: Mit der Körperhaltung die Stimme beeinflussen – das wirkt, denn so lassen sich Verspannungen vermeiden, die Atmung und Stimme negativ beeinflussen können.
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