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Dr. Google: Schneller Helfer genießt wenig Vertrauen

Knapp ein Drittel der Deutschen informiert sich bei gesundheitlichen Fragen zuerst im Internet. Doch wenn es um das Vertrauen in das Gefundene geht, erhalten andere Quellen Vorrang. So halten nur 12,3 % der Befragten diese Informationsangebote für vertrauenswürdig. Das zeigen erste Ergebnisse der neuen HINTS Germany-Studie zum deutschen Gesundheitsinformationsverhalten. Die Stiftung Gesundheitswissen zeigt anlässlich des heutigen Welttages für Patientensicherheit, worauf es bei der Netz-Suche ankommt.

Steigende Ansprüche

Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich nicht nur auf die Informationsvielfalt aus, sie verändert auch die individuellen Ansprüche und Bedürfnisse der Nutzer. Aktuell das Problem: So vielfältig die Gesundheitsinfos im Netz, so unübersichtlich wird es auch – von gleichbleibend guter oder hoher Qualität ganz zu schweigen, wie die aktuelle Erhebung „Health Information National Trends Surveys“ (HINTS) Germany der Stiftung Gesundheitswissen und des Hanover Center for Health Communication zeigt.

Internet hat Vertrauensproblem

Ärzte und Ärztinnen, aber auch anderes medizinisches Fachpersonal wie Apothekerinnen und Apotheker, stellen die mit Abstand wichtigste Vertrauensinstanz für die Bevölkerung dar. So haben 40,8 Prozent starkes und 35,7 Prozent sogar sehr starkes Vertrauen in Informationen aus medizinisch versierter Hand. Das Internet hingegen hat ein „Vertrauensproblem“: Zwar wird es stark als Informationsquelle genutzt (in etwa einem Drittel der Fälle sogar als erste Quelle), aber nicht mal ein Achtel der Befragten schenkt Gesundheitsinformationen aus dem Internet hohes (sehr starkes oder starkes) Vertrauen.

Korrektes Wissen ist lebenswichtig

„Wissen rund um die eigene Gesundheit muss korrekt und verlässlich sein. Fehlinformationen können gefährliche Auswirkungen haben“, betont Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. Die Stiftung stelle deshalb Gesundheitsinfos auf Basis aktueller Tatsachen zur Verfügung. „Denn diese Evidenz bietet etwas, bei dem wir bei unserer Gesundheit keine Abstriche machen möchten – Verlässlichkeit auf Basis des aktuell verfügbaren Wissens,“ so Suhr.

Wunsch nach Orientierung

Eine klassische Suche im Internet – beispielsweise nach dem Wort „Rückenschmerzen“ – ergibt in gängigen Suchmaschinen eine Trefferzahl von etwa 5,9 Millionen Seiten. Auch wenn nicht alle dieser Seiten Gesundheitsinformationen enthalten – das veranschaulicht den Bedarf an Orientierungshilfen. Bei der Einordnung einer Webseite kann es helfen, ins Impressum der Seite zu schauen, um zu sehen, wer Absender der Informationen ist. Auch Quellenangaben oder Werbefreiheit sind Indizien für verlässliche Informationen. Worauf man achten sollte, um seriöse von interessengeleiteten Informationen im Netz unterscheiden zu können, hat die Stiftung Gesundheitswissen in sechs Tipps für die Recherche im Internet zusammengestellt:

  • Absender: Ist klar, wer die Information geschrieben hat? Ein Blick ins Impressum kann zeigen, wer der Urheber der Informationen ist und welche Interessen er möglicherweise verfolgt.
  • Ziele und Absichten: Welche Ziele hat die Information oder Website? In einer guten Information oder auf einer guten Webseite wird erklärt, an wen sie sich richtet und mit welcher Absicht.
  • Quellenangaben: Wird deutlich, auf welche Quellen sich die Informationen stützen? Seriöse Autoren liefern Belege und Quellen. Am sichersten sind in der Regel die Informationen, die sich auf die Ergebnisse großer Studien stützen, in denen die Wirksamkeit eines Untersuchungs- oder Behandlungsverfahrens nachgewiesen wurde.
  • Aktualität: Wie aktuell sind die Informationen und/oder werden sie regelmäßig aktualisiert? Wenn eine Information im Internet schon seit Jahren nicht aktualisiert wurde, können diese je nach Thema veraltet sein. In der Literatur wird hierfür ein Zeitraum von drei Jahren angegeben. Es ist daher wichtig, dass Sie wissen, wann eine Information erstellt oder überarbeitet wurde.
  • Werbung: Ist die Website unabhängig? Achten Sie darauf, wer der Betreiber oder Sponsor der Seite ist und welche Interessen er hat. Schauen Sie zum Beispiel, ob es Werbung für ein ganz bestimmtes Produkt oder Verfahren gibt. Gesundheitsinformationen im Internet sollten kostenfrei und ohne Passwortschutz angeboten werden.
  • Ausgewogenheit: Sind die Informationen ausgewogen dargestellt? Sachverhalte sollten neutral und ohne Wertung formuliert sein, damit man mit seinen Entscheidungen nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Deshalb sollten der Nutzen, die Risiken und die Nebenwirkungen der einzelnen Untersuchungen, Behandlungen oder Maßnahmen beschrieben sein. Es sollte auch vermerkt sein, ob und welche anderen Möglichkeiten einer Untersuchung oder Behandlung außer den beschriebenen bestehen. Oder was passiert, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt beziehungsweise entsprechende Maßnahmen nicht ergriffen werden.

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