Hörsturz: Bisheriger Therapieansatz auf dem Prüfstand
Bei einem Hörsturz hilft eine hochdosierte Therapie gängiger Medikamente (Glukokortikoiden) nicht mehr als die Standardtherapie, ist aber mit mehr Nebenwirkungen wie erhöhten Blutzuckerwerten oder einer Verschlechterung des Bluthochdrucks verbunden. Das zeigt eine Studie unter Leitung der Universitätsmedizin Halle.
Folgestudie erforderlich
Die Ergebnisse der Studie werfen sogar die Frage auf, ob die bisherige Standardtherapie selbst überhaupt wirksam ist, so die Wissenschaftler. So war bei 60 Prozent der Patienten, die in der Studie mit der Standardtherapie behandelt wurden, nach 30 Tagen keine vollständige Besserung eingetreten (die Ergebnisse der Vergleichsgruppen waren noch schlechter). Studienleiter Prof. Dr. Stefan Plontke: „Ob die Therapie mit Glukokortikoiden wirksam, unwirksam oder schlechter als ein Placebo ist, müsste nun in einer Folgestudie untersucht werden.“ Er fordert dringend weitere neue medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Hörsturz.
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